Vom 5. bis 11. September feierte das Queerfilmfestival wieder eine Woche lang die Vielfalt des nicht-heteronormativen Kinos – und über 8.500 Bersucher:innen feierten mit! Wir bedanken uns ganz herzlich bei jeder und jedem einzelnen, die das Queerfilmfestival auch in diesem Jahr wieder zu einem großartigen Gemeinschaftserlebnis gemacht haben!
Wir bedanken uns aber auch bei allen Kinobetreiber:innen und unseren Freund:innen und Partner:innen, dem Buchladen Erlkoenig, der Buchhandlung Löwenherz, dem Pornfilmfestival Berlin, dem XPosed Queer Film Festival Berlin, dem British Council, L-Support, dem Finnland-Institut, dem Schwulen Museum, Vision Kino, queer.de, der Filmlöwin, der Siegessäule, Le Monde diplomatique, der Sissy und der Queerfilmnacht sowie den Filmverleihen Port au Prince, GMfilms und Salzgeber. Ein besonderer Dank geht zudem an unsere Filmpat:innen und die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien!
Für alle, die das Queerfilmfestival verpasst haben oder ihre Lieblinge nochmal schauen wollen: Viele Filme laufen bereits in diesem Jahr im Kino an. „Frau aus Freiheit“ startet am 8. November, „Baldiga – Entsichertes Herz“ am 28. November, „The Visitor“ am 5. Dezember und „Chuck Chuck Baby“ am 26. Dezember. In der Queerfilmnacht ist in diesem Monat noch „Der Sommer mit Carmen“ zu sehen, „What a Feeling“ folgt im Oktober, „Close to You“ im November und „Sebastian“ im Dezember.
Wir sehen uns im Kino!
West-Berlin 1979. Jürgen Baldiga, Sohn eines Essener Bergmanns, ist gerade in die Stadt gezogen und beschließt, Künstler zu werden. Er arbeitet als Stricher und Koch, schreibt Gedichte und Tagebuch. Mit seiner HIV-Infektion entdeckt er 1984 die Fotografie. Seine Bilder zeigen Freunde und Lover, wilden Sex und das Leben auf der Straße und immer wieder die lustvollen Tunten des Schwulenclubs SchwuZ. Zwischen Verzweiflung und Begehren, Auflehnung und unbändigem Überlebenswillen wird Baldiga im Angesicht des nahen eigenen Todes zum Chronisten der West-Berliner Subkultur. Als er 1993 im Alter von 34 Jahren stirbt, hinterlässt er tausende Fotografien und 40 Tagebücher – ein einzigartiges künstlerisches Vermächtnis.
Ein Arbeiter:innen-Städtchen in Nordwales. Helen ist Ende 30 und Single. Tagsüber pflegt sie die Mutter ihres Exmannes, nachts verdient sie Geld als Packerin in einer Hühnchenfabrik. Helens trister Alltag wird aufgewirbelt, als plötzlich die lange verschollene Joanne wieder auftaucht, ihr geheimer Schwarm aus Jugendtagen. Die beiden Freundinnen von früher lernen sich noch einmal neu kennen und lassen sich auf einen Flirt ein. Und auf einen Schlag ist Helens alte Lebensfreude wieder da! Doch dann wird Joanna von ihrer Vergangenheit eingeholt – und Helen von ihrer Gegenwart. Die beiden Frauen sind entschlossen, für ihre Liebe zu kämpfen, zu singen und zu tanzen!
Sam lebt seit vier Jahren in Toronto und war seit seiner Transition nicht mehr in seinem Heimatort Coubourg. Zum Geburtstag seines Vaters macht er sich nun auf den Weg dorthin. Er hat Angst vor der Reise, weil die Trennung damals nicht gut verlief und weil er keine Lust auf dumme Kommentare und neue Verletzungen hat. Im Zug nach Hause trifft er Katherine, eine alte Freundin aus der Highschool, die selbst mit Geistern aus der Vergangenheit kämpft – und für Sam noch immer tiefe Gefühle hat.
Zwei junge Männer in Mexiko-Stadt: Orlando verdient sein Geld in Go-go-Bars, will aber eigentlich seriöser Tänzer werden. Marco arbeitet hart daran, seine Krankenpflegeschule abzuschließen. Als sich die beiden zufällig auf der Straße begegnen, ist es Liebe auf den ersten Blick. Sie kämpfen zusammen, um ihre Träume zu verwirklichen. Auf ihrem Weg durch eine sich ständig wandelnde, latent aggressive Welt erkennen sie, dass sie nur mit vereinten Kräften all den Dämonen der Dämmerung trotzen können, die sie in der Dunkelheit der Nacht verfolgen.
Polen in den frühen 1980ern. Während das Land dem Kommunismus allmählich den Rücken kehrt und sich zu einem demokratischen Staat wandelt, sucht Aniela Wesoły in einer Kleinstadt ihre Freiheit als Frau. Schon während ihrer Kindheit und Jugend als Andrzej beginnt sie, anders zu fühlen. Doch ihre Umgebung reagiert mit Unverständnis und Verdrängung. Ein halbes Leben lang lebt Aniela als Mann, sie hat einen Job im Büro, heiratet eine Frau, bekommt zwei Kinder. Doch weder die Widerstände in ihrer Familie noch staatliche Repressionen können sie davon abhalten, endlich die Person zu werden, die sie schon immer war.
Das ländliche Frankreich, wo Paris weit weg ist. Youcef arbeitet in einem Nachtclub, in dem eigentlich nie etwas passiert. Als eines Abends eine queere Performancetruppe in der Kleinstadt Halt macht, ist er schockverliebt. Ein junger Mann läuft mit hohen Absätzen durch das Dorf, das er eigentlich für immer verlassen will. Und auf einem abgelegenen Hof hat sich Jonas mit einem Unbekannten verabredet, um mit ihm erotische Fotos in historischer Maskerade zu machen. Einer bleibt, einer geht, einer kommt nur kurz vorbei. Drei Jungs vom Lande mit ihren Träumen und Sehnsüchten.
San Francisco in den 1980ern. Jungregisseurin Tigr versucht in der Pornoindustrie Fuß zu fassen. In ihrem neuen Film, einer Sexparodie der Oper „Carmen“, spielt ihre erfahrene Partnerin Mitch die Hauptrolle. Nach der letzten Klappe haben die Frauen miteinander Sex und sprechen darüber, was die Erlebnisse am Set mit ihnen und ihrer Beziehung machen. Zwischen toxischen Produzenten und Drogenexzessen versuchen sich die beiden als Geliebte nicht zu verlieren.
Sommer 1986. In Tschernobyl explodiert ein Atomreaktor, und in einem kleinen Städtchen im Westen Finnlands explodieren die Gefühle. Mimi ist die Neue in der Klasse und erfüllt das Leben der 15-jährigen Mariia auf einen Schlag mit strahlendem Licht. Die beiden küssen sich am Strand, teilen ihre Ängste, erleben die erste große Liebe. Dass sie aus unterschiedlichen sozialen Schichten kommen, ist den Teenagerinnen völlig egal, ja noch nicht einmal richtig bewusst. 20 Jahre später kehrt Mariia in ihre Heimat zurück, um sich um ihre schwerkranke Mutter zu kümmern. Und plötzlich werden wieder die Erinnerungen an jenen Sommer lebendig, der alles veränderte.
Milagros möchte schwanger werden, schreckt aber vor der Anonymität der künstlichen Befruchtung zurück. Mit dem alten Chevrolet ihres Vaters macht sie sich auf nach Sevilla und gabelt ihren besten Freund Jonathan auf, dessen Grindr-Sucht und Männergeschmack sie für ihre Zwecke nutzen möchte. Die benutzten Kondome seiner Sexdates können ja schließlich auch noch zu etwas gut sein! Zu den beiden Freibeuter:innen gesellt sich eine dritte Person dazu: das internationale Sexsymbol La Reina de Triana. Und dann gibt es da auch noch einen mysteriösen Verfolger aus Jonathans Vergangenheit.
Joseph und Sonya sind durch eine enge Freundschaft und ihren kleinen Sohn Pino verbunden, den sie gemeinsam aufziehen. Während sich Regisseur Joseph an einer neuen Filmidee und der Trennung von seinem Ex-Freund Marc abarbeitet, leidet Sonya unter einer Depression, die sie zusehends aus ihrem Leben herausreißt. Als sie in einer Klinik unterkommt, muss Joseph nicht nur mit seinem Familienalltag, sondern auch seinen künstlerischen Ambitionen jonglieren.
Max arbeitet bei einem Literaturmagazin, lässt sich aber auch unter dem Pseudonym „Sebastian“ als Escort buchen. Seine Erfahrungen als Sexworker in London fließen in seine Kurzgeschichten ein, die immer mehr Leser:innen erfreuen. Für Max ist „Sebastian“ ein Werkzeug, die eigene Literatur mit authentischen Erfahrungen zu grundieren. Offiziell ist alles natürlich reinste Fiktion. Doch während er versucht, sein Doppelleben geheim zu halten, muss Max sich langsam eingestehen, dass sich die Rolle des Sexworkers nicht ganz falsch anfühlt.
Für die queere Community Athens ist der Limanakia Beach ein sozialer und sexueller Hotspot. Hier treffen sich die Freunde Demos und Nikita, beide Anfang 30 und angehende Filmemacher. Schauspieler Nikita hat es satt, immer nur für die gleichen schwulen Rollen besetzt zu werden, und will endlich seine eigenen Erfahrungen auf der Leinwand sehen. Während die Männer um sie schwimmen und rummachen, pitcht Nikitia seinem Freund eine Filmidee. Es soll um die Ereignisse des vergangenen Sommers gehen, um Demos emotionale Wiederbegegnung mit seinem Ex Panos und um Panos’ süßen Hund Carmen.
In einem Vorort von Melbourne führt der 17-jährige Italo-Australier Leo ein typisches Teenager-Leben: Er quält sich durch die Schultage, treibt Sport, chillt mit seinen Freunden und knutscht mit seiner Freundin. Dass er eigentlich auf Typen steht, will er sich selbst noch nicht richtig eingestehen. Doch er fühlt sich immer mehr zu seinem besten Freund Boof hingezogen. Als Gerüchte über seine Sexualität in der Schule die Runde machen und der heteronormative Druck immer größer wird, muss Leo Position beziehen.
Die 17–jährige Französin Fanny reist zum ersten Mal nach Deutschland. Bei ihrer Brieffreundin Lena in Leipzig will sie die Sprache der Nachbarn lernen. Fanny ist schüchtern und noch auf der Suche nach sich selbst, Lena hingegen weiß schon ziemlich genau, wo sie hin will, und engagiert sich als Ökoaktivistin. Nach einem holprigen Start werden die beiden Teenager schnell enge Freundinnen. Fanny will Lena unbedingt gefallen – und hat auch kein Problem damit, mit ihrer eigenen Biografie kreativ umzugehen. Als Lena zum Gegenbesuch nach Straßburg kommt, droht Fannys Identitätskonstrukt aufzufliegen.
Vietnam 2001. Die jungen Bergleute Viet und Nam lieben sich. Zusammen schuften sie tausend Meter unter der Erde, wo Dunkelheit herrscht und Gefahren lauern. Die Kohle umschließt sie, unbarmherzig, staubig, nass. Gemeinsam machen sich die beiden auf die Suche nach Nams Vater, der im Krieg verschollen ist, und durchqueren das Land von Norden nach Süden. Doch eigentlich will Nam im Ausland ein neues Leben beginnen. Als er beschließt, Vietnam im Inneren eines Schiffscontainers zu verlassen, droht zwischen den Geliebten etwas zu zerbrechen.
Ein nackter Geflüchteter wird in einem Koffer an das Ufer der Themse gespült. Der mysteriöse Besucher streift durch London und klopft an die Tür einer wohlsituierten Familie. Er erhält Einlass und darf als Angestellter bleiben. In den nächsten Tagen verführt er alle Mitglieder der Familie – hart, rauschhaft, gruppiert. „Heiligen Sex“ hat er nur mit der non-binären Dienstperson. So plötzlich, wie er gekommen ist, verschwindet der Besucher auch wieder – und lässt eine sexuell befreite, aber in ihrer kapitalistisch-bürgerlichen Identität grob verstörte Familie zurück.
An ihrem Hochzeitstag bekommt die Wiener Ärztin Marie Theres ein besonderes Geschenk von ihrem Mann präsentiert: Er will sich von ihr trennen! Zur Nervenberuhigung greift Marie Theres erstmal zum Glas. Ziemlich betrunken stolpert sie in Bigis Lesbenbar und trinkt dort mit der bindungsscheuen Stammkundin Fa einfach weiter. Am nächsten Morgen kann sie sich nur noch daran erinnern, dass Fa sie nach Hause gebracht hat. Aber haben sie danach auch…? Jedenfalls bekommt sie die aufregende Frau nicht mehr aus dem Kopf. Eine stürmische Romanze nimmt ihren Lauf, von der sich selbst Marie Theres’ spießiger Freundeskreis und Fas persische Mama mitreißen lassen.
Elias ist 14 und eigentlich mit Schulkram beschäftigt. Doch als der gleichaltrige Alexander ins Haus gegenüber zieht, gibt es da auf einmal ganz neue, aufregende Gefühle. Am liebsten würde Elias jede freie Minute mit seinem neuen Freund verbringen! Und dann erzählt ihm Alexander auch noch, dass er auf Jungs steht. Aber Elias hat Angst vor den Reaktionen der anderen, er behält seine Gefühle für sich und fängt an zu lügen. Erst nach einem Gespräch mit seinem Großvater wird ihm klar, was er wirklich will: mit allen Mitteln um Alexanders Herz kämpfen!
Der liebeskranke Autor Jürgen Anger reist nach Los Angeles, um dort die berüchtigte Sexworker-Szene zu erforschen. Als er dem bildhübschen Stricher Monti Ward begegnet, ist es um jede professionelle Distanz geschehen. Anger ist derart besessen von dem Objekt seiner Begierde, dass er Monti durch die ganze Stadt verfolgt, vorbei an Szenarien eruptiver Gewalt und sexueller Lusterfüllung. Über allem schwebt die Frage: Haben die beiden in der rauen Realität käuflicher Liebe als Paar eine Chance?
Irgendwo in Ger(wo)many. Die Terroristinnen-Zelle „Female Liberation Army“ (FLA) bereitet den Umsturz des Patriarchats und die Installation einer neuen weiblichen Weltordnung vor. Dazu hat ihre Anführerin Big Mother eine Gruppe von acht schwer erziehbaren Mädchen um sich gesammelt, die sie gemeinsam mit ihren Kameradinnen auf einem abgelegenen Landgut ausbildet. Nach außen hin ist das Anwesen als katholische Internatsschule getarnt. Um die Revolution zu finanzieren und die eigene Ideologie zu verbreiten, möchten die Frauen feministische Pornographie drehen und vertreiben. Doch als eine der „Internatsschülerinnen“ einen verletzten linksradikalen Soldaten im Wald entdeckt und heimlich in den Keller des Anwesens bringt, um ihn gesund zu pflegen, droht die strikte Hausordnung aus den Fugen zu geraten.
Ein Punk-Friseur mit besonderen Vorlieben gabelt in einem Park in Toronto einen hübschen jungen Skinhead auf. Er nimmt ihn mit nach Hause, zieht ihn aus, badet ihn und sperrt ihn im Schlafzimmer ein. Dem Skin gelingt die Flucht ins Apartment seiner Schwester, die ihn sofort ihrerseits als Darsteller für einen lesbischen Undergroundfilm missbraucht. Reumütig kehrt der Skin zum Friseur zurück, um sich seine eigenen sexuellen Wünschen zu erfüllen.
Der junge Zombie Otto steht auf einer abgelegenen Landstraße und hat keine Ahnung, woher er kommt. Per Anhalter treibt es ihn nach Berlin. Auf seinen Erkundungstouren durch die Stadt wird er von der Underground-Regisseurin Medea Yarn entdeckt. Fasziniert von der Verlorenheit des Fremden, beginnt Medea mit Hilfe ihrer Freundin Hella Bent und ihres Bruders Adolf einen Film über Otto zu drehen – und parallel dazu „Up with Dead People“ fertigzustellen, einen epischen Polit-Porno-Zombie-Film, an dem sie seit Jahren arbeitet. Allmählich beginnt Otto sich an Details seines früheren Leben zu erinnern, vor allem an seinen Ex-Freund Rudolf. Er findet Rudolf wieder und verabredet sich mit ihm auf ihrem früheren Schulhof – mit verheerenden Folgen.
Arnold Schönbergs „Pierrot lunaire“ gilt als eines der innovativsten Musikwerke des 20. Jahrhunderts: 1912 von der Avantgarde-Bühnenkünstlerin Albertine Zehme in Auftrag gegeben, entlehnt das atonale Stück seinen Text aus Alberts Girauds gleichnamigem Zyklus von 50 Gedichten aus dem Jahr 1884. Bruce LaBruce transportiert Schönerbergs innovatives Werk auf die Straßen Berlins und in eine queere Geschichte um Sehnsucht und Liebe: Eine junge Frau, die sich regelmäßig als Mann verkleidet, verliebt sich und verführt ein junges Mädchen, das keine Ahnung hat, dass ihr Liebhaber das gleiche Geschlecht hat. Als das Mädchen ihrem Vater den neuen Freund vorstellt, wird dieser skeptisch, deckt den Betrug auf und verbietet, dass die Liebenden sich wiedersehen. In zornigem Wahn, entwickelt der „Junge“ einen abenteuerlichen Plan, um dem Vater seiner Geliebten seine „Männlichkeit“ zu beweisen. Für den Soundtrack des Films hat Dirigent Premil Petrović Schönbergs melodramatische Musik neuinterpretiert. Ein visionärer Film, ausgezeichnet mit dem Special Jury Teddy Award 2014!
Porno-Star Bruce ist in der Sinnkrise: Niemand interessiert sich mehr für seine einst gefeierte avantgardistische Mischung aus Sex, Parodie und Dokumentarfilm. Als die lesbische Kunstfilmemacherin Googie ein Porträt über ihn drehen will, sieht er seine Chance auf ein großes Comeback gekommen. Googie mischt Szenen aus Bruces ambitioniertem Werk mit selbstverliebten Statements des Filmemachers und Interviews mit Wegbegleiter:innen wie den sexuell waghalsigen Friday-Sisters und seinem Stricher-Boyfriend Pierce. Bruce ahnt nicht, dass Googie ihn in Wahrheit nur ausnutzt, um ein ganz anderes Projekt voranzutreiben: einen Film über den wahren Avantgarde-Star R. Kern.
Was ist eigentlich mit dem Gehirn von Ulrike Meinhof passiert – und was mit der Asche des schwulen Neonazis Michael Kühnen, der 1989 an den Folgen von Aids gestorben ist?
Inspiriert von „They Saved Hitler‘s Brain“ und „The Brain That Wouldn’t Die“, zwei berüchtigten B-Movies aus den 1960ern, erzählt „Ulrikes Gehirn“ die Geschichte von Dr. Julia Feifer, die mit einer Organbox zu einer wissenschaftlichen Konferenz reist. In der Box befindet sich das Gehirn der RAF-Terroristin Ulrike Meinhof. Dr. Feifer steht in telepathischen Kontakt mit Ulrikes Gehirn, das ihr den Auftrag gibt, eine neue feministische Revolution anzuführen. Auf der Suche nach dem idealen weiblichen Körper, in den Ulrikes Gehirn verpflanzt werden kann, begegnet sie auf der Konferenz ihrem Erzrivalen Detlev Schlesinger. Der rechtsextreme Ideologe hat seinerseits die Asche von Michael Kühnen unter dem Arm, dem schwulen Neonazi-Anführer, der 1989 an den Folgen von Aids starb. Durch okkulte Rituale will Schlesinger den Geist Kühnens aus dem Reich der Toten befreien und in einem neuen Körper wiederbeleben. Als die beiden Frankenstein-Monster der extremen Linken und Rechten aufeinander treffen, bricht Chaos aus.
Falls Ihr den einen oder anderen Film auf den letzten Queerfilmfestivals verpasst habt oder Euren Lieblingsfilm einfach nochmal sehen wollt, legen wir Euch den Salzgeber Club ans Herz! Dort findet Ihr fast alle Filme aus den vorhergegangenen Jahren.
Das Queerfilmfestival ist eine Veranstaltung der Queeren Kulturstiftung und wird von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien gefördert.
Wir danken allen Kinobetreiber:innen und unseren Freund:innen und Partner:innen, dem Berlin Lesbian Non-Binary Filmfest, der Buchhandlung Löwenherz, dem Buchladen Erlkoenig, dem Pornfilmfestival Berlin, dem XPosed Queer Film Festival Berlin, dem PorYes Feminist Porn Award, der Sissy, der Queerfilmnacht und dem Filmverleih Salzgeber.