New York, New York: Freiheitsversprechen und Freiheitskampf, Selbstfindung, Sehnsuchtsort wildester Träume und natürlich auch ein Teil der USA, den wir immer noch schätzen und lieben dürfen. Das alles ist für uns New York.
In unserer Retrospektive spüren wir dem queeren Sound der Stadt nach und zeigen Euch ergänzend zu den Festivalfilmen „Adam“, „Minjan“ und „Port Authority“ einen bunten und differenzierten Blick auf 35 Jahre queere Film- und Stadtgeschichte.
Nach der schmerzhaften Trennung von ihrer Freundin zieht die Folk-Musikerin Becks von Brooklyn zurück in ihre Heimatstadt St. Louis. Doch erst mal ist sie damit beschäftigt, mit ihrer strenggläubigen Mutter die Fronten der sexuellen Freiheiten zu klären und etwas Geld mit Gitarrenunterricht zu verdienen. Ihre erste Schülerin ist Elyse, die Frau von Becks’ früherem Klassenkameraden Mitch. Zwischen den beiden Frauen entwickelt sich eine Beziehung, die Elyses bisherigen Lebensentwurf ins Wanken bringt …
Aus dem Nichts taucht der junge Franzose Maurice plötzlich in Brooklyn auf. Er streift ziellos durch die Straßen, bis er Kim kennenlernt, die mit ihrer Freundin Betty das „Bizarre“ betreibt. Sie bietet Maurice ein Zimmer und einen Job an. Und so taucht er ein in die verrückte, verruchte Burlesque-Welt des Clubs mit dessen Sexshows und freizügigen Angeboten. Der androgyne Kellner Luka verliebt sich in ihn, Maurice selbst schleppt den attraktiven Boxer Charlie an, jede Nacht wird zum Tag.
Der 25-jährige schwule Schriftsetzer David will etwas gegen die Aids-Epidemie tun und meldet sich bei einem Community-Programm an, das „buddies“ an Menschen vermittelt, die von HIV betroffen sind. So lernt er den 32-jährigen Aktivisten Robert kennen, der nach seiner Erkrankung von Partner und Freunden im Stich gelassen wurde. In einem kleinen Krankenhauszimmer reden die zwei jungen Männer über ihr Leben, die richtige Haltung zum Schwulsein, über leidenschaftlichen Sex und die Angst vor dem Tod.
Abby ist 42, Ehefrau einer erfolgreichen Anwältin, Mutter zweier Kinder, Freundin anderer Vorort-Hausfrauen – und gelangweilt. Durch Zufall stößt sie auf einen Sexdienst von Frauen für Frauen, bei dem sie unerwartet von einer Kundin zu einer Anbieterin wird. Plötzlich befindet sich Abby in zwei unvereinbaren Welten, was spätestens dann skurrile Ausmaße annimmt, als sich eine Nachbarin auf ihr Angebot meldet.
Vier begnadete Tänzer proben mit ihrem Choreografen das Eröffnungsstück eines Festivals. Unter ihnen der schüchterne Chip, 18 Jahre, gerade erst mit einem Stipendium aus der Provinz nach New York gekommen. Nur langsam findet er Anschluss an die Gruppe erfahrener Tänzer. Konkurrenzkampf, erotische Spannung und körperliche Anstrengung steigern sich bald zu einer aufgeheizten Choreografie.
Florence Foster Jenkins konnte überhaupt nicht singen. Dennoch macht die selbsternannte Operndiva im New York der 1920er Jahre in ausgefallenen Kostümen und mit hemmungsloser Hingabe unaufhaltsam Karriere. Sie wird von Fans verehrt und bricht 1944 mit ihrem legendären Auftritt in der Carnegie Hall alle Verkaufsrekorde.
Trip und Bridget haben zusammen eine WG im West Village. Trip ist zwar mit Chloe zusammen, aber mit der Treue nimmt er es nicht so genau. Bridget sortiert ihre weiblichen Dates nach Wochentagen, da sie sowieso nur eine Nacht bleiben. In ihrer Lieblingskneipe „The Four-Faced Liar“ treffen die beiden eines Abends Molly und Greg, ein eher konservatives Paar, das gerade erst nach New York gezogen ist. Als Molly und Bridget plötzlich und unerwartet ein Paar werden, bricht in der gerade erst neu entstanden Clique Chaos aus.
Jamie sitzt auf gepackten Koffern in Chicago, weil sie endlich ihre Schauspielkarriere in New York in Angriff nehmen will. Ihre Mitbewohnerin Jessie kriegt Panik, weil sie glaubt, dass sie in Jamie verliebt ist. Hals über Kopf verabredet sie sich mit anderen Frauen, um Jamie eifersüchtig zu machen. Ihre Strategie geht auf – aber ganz anders, als sie sich das vorgestellt hat.
Über eine Telefon-Dateline lernt der Filmemacher Erik Ende der 1990er den jungen Anwalt Paul kennen. Nach dem Sex lässt er seine Telefonnummer da. Nach dem zweiten Mal fragt Paul, ob Erik nicht über Nacht bleiben will. Ein paar Wochen später hat Paul seine Freundin verlassen und die beiden ziehen zusammen. Über die nächsten neun Jahre verläuft die Beziehung stürmisch und unvorhersehbar – und wird immer wieder von Pauls Cracksucht auf harte Proben gestellt. Die beiden können nicht mit- und nicht ohneeinander leben.
Schriftsteller Giles De’Ath ist ein Schöngeist, wie er im Buche steht. Das ändert sich schlagartig, als er aus Versehen in eine Kinovorstellung der amerikanischen Teenie-Komödie „Hotpants College 2“ gerät und sich unsterblich in den Hauptdarsteller Ronnie Bostock verliebt. De’Ath fängt an, Fotografien seines Schwarms aus Magazinen auszuschneiden und wird zum Videotheken-Stammgast. Als sein besorgter Agent zu einem Urlaub rät, bucht De’Ath eine Reise nach Long Island, um sein ahnungsloses Idol zu treffen. Eine tragikomische Beziehung nimmt ihren Anfang.
Nach dem Tod des Großvaters zieht der 13-jährige Jake mit seinen Eltern von Manhattan nach Brooklyn in das alte Haus des Opas. Dort freundet er sich mit dem gleichaltrigen Tony an, dessen Mutter eine Schneiderei im unteren Stockwerk betreibt. Obwohl die Jungs kaum unterschiedlicher sein könnten, sind sie sofort unzertrennlich. Doch als Jakes Eltern die Ladenmiete erhöhen wollen, um sie den Preisen des Viertels anzupassen, kommt es zum Streit mit Tonys Mutter. Der Konflikt der Eltern stellt die Freundschaft zwischen Jake und Tony auf eine harte Probe.
Ulysses ist 14, lebt in der Bronx und hat gerade seinen Vater verloren. Als seine strenggläubige Tante beobachtet, wie er heimlich High Heels und Nylons anprobiert, wirft sie ihn aus dem Haus. Er flüchtet zur „Saturday Church“, einer Gemeinschaft von queeren Jugendlichen und Transgender-Sexworkerinnen, die sich einmal pro Woche in einer nahegelegenen Kirche trifft. Hier kann er endlich so sein, wie er möchte.