Dokumentarfilm

Anima – Die Kleider meines Vaters

ein Film von Uli Decker

DE 2022, 94 Min., deutsche OF

Anima – Die Kleider meines Vaters

ein Film von Uli Decker

Eine wahre Geschichte über Familiengeheimnisse, Geschlechterrollen und eine Kindheit in der bayerischen Provinz

Die kleine Uli will Pirat oder Papst werden, aber auf keinen Fall den Rollenstereotypen ihres bayerischen Heimatortes entsprechen. Nach dem Tod ihres Vaters bekommt sie von der Mutter seine „geheime“ Kiste als Erbe ausgehändigt. Der Inhalt – hochhackige Schuhe, künstliche Fingernägel, Schminke und eine Echthaarperücke – verändert ihren Blick auf den Vater, ihre Familie und die Gesellschaft, in der sie aufwuchs.

Uli Decker erzählt die berührende Lebensgeschichte ihres Vaters als tragisch-komische Achterbahnfahrt durch animierte und dokumentarische Bilderwelten – und wurde dafür dieses Jahr vollkommen zu Recht mit dem Max-Ophüls-Preis für den Besten Dokumentarfilm ausgezeichnet!

Spieltermine

Berlin

Montag, 12. September, 18:30

Dresden

Dienstag, 13. September, 18:45

Düsseldorf

Dienstag, 13. September, 21:00

Frankfurt am Main

Freitag, 9. September, 18:30, in Anwesenheit von Uli Decker

Dienstag, 13. September, 19:45

Fürstenwalde

Dienstag, 13. September, 18:15

Halle an der Saale

Dienstag, 13. September, 20:00

Köln

Mittwoch, 14. September, 19:30, in Anwesenheit von Uli Decker

Leipzig

Dienstag, 13. September, 17:00

Dienstag, 13. September, 18:30

München

Dienstag, 13. September, 19:00

Nürnberg

Donnerstag, 8. September, 18:00, in Anwesenheit von Uli Decker

Dienstag, 13. September, 18:30

Stuttgart

Dienstag, 13. September, 19:00, in Anwesenheit von Uli Decker

Wien

Dienstag, 13. September, 18:00

Biografie

ULI DECKER (Buch & Regie). Geboren und aufgewachsen in Oberbayern. Nach einjährigem Auslandsaufenthalt im Amazonasgebiet Brasiliens Studium der Spanischen, Portugiesischen und Lateinamerikanischen Literatur, Theater- und Filmwissenschaft am King’s College London, Humboldt Universität zu Berlin und Universidad Complutense, Madrid. Master in Kreativem Dokumentarfilm an der Universidad Pompeu Fabra, Barcelona. Zahlreiche Theaterarbeiten und konzeptionelle Mitarbeit an Dokumentarfilmprojekten (u.a. „Chuchillo de Palo“, Regie: Renate Costa, 2010, Berlinale Panorama, „Del Vent al Blau“, Regie: Pere Herms, 2011, Televisió de Catalunya). Seit 2009 eigene Kurzfilme, TV-Reportagen, Dokumentarfilme als Regisseurin und Kamerafrau.

  • 2009

    „Aufstand am Amazonas – Der Kampf um den Wald“ (TV; Co-Autorin, Kamera, Ton)

  • 2015

    „Tempestades – Ensaio de um ensaio“ (Dok.-KF; Regie, Kamera, Montage, Produktion)

  • 2017

    „Kelly“ (Dok.; Regie, Kamera, Montage, Co-Produktion)

  • 2022

    „Anima – Die Kleider meines Vaters“ (Regie, Co-Autorin)

Director’s Statement
Uli Decker über ihren Film

Als ich aufwuchs, war mir klar, dass einem bestimmte Dinge auf keinen Fall über die Lippen kommen dürfen, weil man sie noch nie jemanden sagen gehört hat. Das Unsagbare wird unfühlbar, undenkbar, unsichtbar, unlebbar – verbannt in die geheimen Winkel, die sich mit niemandem teilen lassen. Dort bleibt jeder einsam, während an der Oberfläche ein anderes Stück aufgeführt wird. Schweigen und Scham graben sich in jede Körperzelle und prägen uns, auch wenn wir gar nichts von ihrer Ursache wissen.

Seit mein Vater starb und ich sein Geheimnis erfuhr, hatte ich einerseits das Gefühl, dass das Leben mir eine Geschichte gegeben hatte, die erzählt werden müsse, andererseits versuchte ich, ihr zu entkommen. Doch sie holte mich immer wieder ein. Daraus einen Dokumentarfilm zu machen, war für mich lange Zeit schwer vorstellbar, denn ich hatte Panik, meine Familie und mich dadurch bloßzustellen und allzu Privates auszuplaudern.

Beim Ringen um die Form half mir die Entscheidung, mit Fantasie und Humor zu spielen und den teils tragischen Inhalt auf formaler Ebene in einen hybriden, queeren, teils barocken, letztlich lebensbeja-henden Film zu übersetzen. Wichtig war mir vor allem, die Zuschauer auf eine innere Reise mitzuneh-men, die enge Kategorien sprengt und den Blick öffnet für tiefe menschliche Erfahrungen und den wei-ten Sehnsuchtshorizont.

Credits

Crew

Regie

Uli Decker

Buch

Uli Decker, Rita Bakacs

Schnitt

Amparo Mejías, Frank Müller

Kamera

Siri Klug

Animation

Falk Schuster & Crew

Musik

Anna Kühlein

Songs

Cora Frost

Dramaturgie

Sabine Steyer-Violet

eine Produktion von FLARE FILM, Katharina Bergefeld und Martin Heisler
mit Unterstützung von ZDF Das kleine Fernsehspiel, BKM Kulturelle Filmförderung des Bundes, FFF Bayern, MDM Mitteldeutsche Medienförderung, Deutscher Filmförderfonds der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien, Berlinale Talents
im Verleih von farbfilm verleih

Presse