
ein Film von Rohan Parashuram Kanawade
Indien/UK/Kanada 2025, 112 Minuten, Originalfassung in marathi mit deutschen Untertiteln
ein Film von Rohan Parashuram Kanawade
Aus dem Nebel heraus
Nach dem Tod seines Vaters verbringt der Call-Center-Angestellte Anand aus Mumbai die traditionelle zehntägige Trauerzeit in seinem Heimatdorf bei seiner Mutter. Statt den Verlust verarbeiten zu können, muss er sich durch einen Wust an Formalitäten und Ritualen kämpfen – immer unter dem Druck, die Erwartungen der erweiterten Familie nicht zu enttäuschen. Der Enge des Dorfes entziehen kann er sich bei seinem Kindheitsfreund Balya, mit dem er in heimlichen Momenten etwas Ruhe und Zärtlichkeit findet. Doch dann endet die Trauerzeit, und Anand muss sich der Frage stellen, ob seine Beziehung zu Balya eine Zukunft hat.
In „Kaktusfrüchte“ erzählt der Regisseur Rohan Parashuram Kanawade in stimmungsvollen, emotionalen Bildern von den Erfahrungen, die er als queerer Mensch im ländlichen Indien selbst gemacht hat: vom Verlust des Vaters sowie von der Unmöglichkeit zu trauern, wenn man Teile der eigenen Identität verstecken soll. „Kaktusfrüchte“ ist ein sehnsuchtsvoller, leise optimistischer Film über die Hoffnungsschimmer, die den Weg aus dem Nebel der Trauer leiten. Auf dem Sundance Film Festival – wo zuvor nie ein Film in der Sprache Marathi gezeigt worden war – wurde er 2025 als bester ausländischer Spielfilm ausgezeichnet.
am Montag, 8. September um 21:15 Uhr
am Montag, 8. September um 20:45 Uhr
am Montag, 8. September um 21:00 Uhr
am Freitag, 5. September um 14:15 Uhr
am Montag, 8. September um 22:00 Uhr
am Montag, 8. September um 20:00 Uhr
am Montag, 8. September um 21:00 Uhr
am Sonntag, 7. September um 18:15 Uhr
am Montag, 8. September um 18:00 Uhr
am Dienstag, 9. September um 17:30 Uhr
am Montag, 8. September um 21:00 Uhr
am Montag, 8. September um 18:00 Uhr
„Kaktusfrüchte“ ist eine ganz persönliche Reimagination der Trauerzeit, die ich 2016 im Dorf meiner Vorfahren durchlebte. Geboren und aufgewachsen bin ich in einem Slum von Mumbai. Mein Vater war Chauffeur und meine Mutter Hausfrau. Sie akzeptierten meine Sexualität, aber meine Großfamilie im Dorf war sich ihrer nicht bewusst. Während dieser Trauerzeit begannen sie, mich zu drängen, innerhalb eines Jahres zu heiraten, wie es der Brauch vorsieht. Dieser ständige Druck überschattete meine Trauer und sorgte dafür, dass ich mich nach einem Ausweg sehnte, den ich zu diesem Zeitpunkt nicht finden konnte.
In diesem Film ergründe ich die Möglichkeit von Trost und Freiheit, indem ich meinem Protagonisten, Momente tiefer Verbundenheit und Ruhe mit einem entfremdeten Jugendfreund erlaube. Diese Momente entwickeln sich schrittweise zu einer zarten Bindung und machen den Film zu einer Reise, die als Tragödie beginnt und sich in Richtung Hoffnung und Positivität entwickelt.
Um die Authentizität des Films zu gewährleisten, habe ich Schauspieler aus der Region engagiert, in der der Film gedreht wurde, obwohl es aufgrund der kulturellen Stigmatisierung schwierig war, einheimische Talente zu finden, die bereit waren, queere Charaktere zu spielen. Nach dreijähriger Suche haben wir Bhushaan Manoj und Suraaj Suman gewählt, weil sie ausgebildete Theaterschauspieler und seit sechs Jahren miteinander befreundet sind, was der Beziehung und der Intimität ihrer Figuren Tiefe und Realismus verlieh. Ihr bodenständiges und glaubwürdiges Auftreten war ebenfalls wesentlich dafür, queere Menschen als normal und nicht als idealisierte Figuren darstellen zu können, wodurch ihre Geschichte noch menschlicher wurde.
Meine persönlichen Erfahrungen haben „Kaktusfrüchte“ geformt; der Film spiegelt die Realitäten von queerem Leben in der Unterschicht in Indien wider und widerlegt die falsche Annahme, queeres Lebene sei auf die Oberschicht beschränkt. Indem der Film städtische und ländliche Erfahrungen miteinander verwebt, normalisiert er Queerness und feiert sie in allen gesellschaftlichen Schichten.
Die Eltern im Film sind von meinen eigenen Eltern inspiriert, deren Liebe und Weisheit es ihnen ermöglichte, meine Sexualität ohne Schwierigkeiten zu akzeptieren. Indem der Film diese Art der Akzeptanz hervorhebt, ohne die Schwierigkeiten zu dramatisieren, bietet er eine frische Sichtweise – queere Erzählungen werden neu definiert und Hoffnung entsteht.
Ich habe statische Kameraeinstellungen verwendet, um die Stille und das langsame Tempo der Zeit im Dorf einzufangen. Und obwohl es sich grundlegend um ein Liebesdrama handelt, gibt es keine Hintergrundmusik. Ich wollte eine vielschichtige Geräuschkulisse verwenden, um die städtischen und ländlichen Räume zu illustrieren und so die zärtliche Qualität des Films noch zu verstärken.
Ich habe diesen Film in dem kleinen Dorf Kharshinde gedreht, indem meine Mutter geboren wurde und aufwuchs. Wir drehten mehrere Szenen in der Nähe eines künstlichen Sees im Dorf, der vor Jahrzehnten angelegt wurde, weil es keine natürliche Wasserquelle gab. Als der See gegraben wurde, war meine Mutter, damals noch ein Teenager, eine der Arbeiterinnen. Das Wissen, dass diese Landschaft ein Teil der persönlichen Geschichte meiner Mutter ist, machte die Erfahrung für mich sehr bedeutsam.
Regie & Buch
Rohan Parashuram Kanawade
Kamera
Vika Urs
Schnitt
Anadi Athaley
Ton
Boloy Kumar Doloi, Rahul Karpe
Sound Design
Anirban Borthakur, Naren Chandavarkar
Kostüm
Sachin Lovalekar
Colorist
Himanshi Kamble
VFX
Nitin Kale
Casting
Yugandhar Deshpande
Produzent:innen
Neraj Churi, Mohamed Khaki, Kaushik Ray Naren Chandavarkar, Sidharth Meer, Hareesh Reddypalli, Rohan Parashuram Kanawade
Co-Produzent
Jim Sarbh
Anand
Bhushaan Manoj
Balya
Suraaj Suman
Suman
Jayshri Jagtap
Eine Produktion von Lotus Visual Productions und Dark Stories
in Zusammenarbeit mit Taran Tantra Telefilms, Mohamed Khaki, Moonweave Films und Bridge Postworks
im Verleih von Salzgeber