Kino

Sauna

ein Film von Mathias Broe

Dänemark 2025, 105 Minuten, dänisch-schwedische Originalfassung mit deutschen Untertiteln

FSK 16

Sauna

ein Film von Mathias Broe

Johan lässt sich vom Leben treiben und passt damit perfekt in Kopenhagens schwule Szene mit ihren Kneipen, Partys und One-Night-Stands. Besonders viel Zeit verbringt er dabei im Adonis, der einzigen Schwulensauna der Stadt, wo er nicht nur seit Kurzem arbeitet, sondern auch unverbindliche sexuelle Erlebnisse mit den Besuchern teilt. Trotz allem sehnt sich Johan noch immer nach Nähe – und findet diese bei William, einem einfühlsamen trans Mann. Schnell stellt er jedoch fest, dass nicht alle im Adonis damit einverstanden sind, dass er sich in eine Person verliebt hat, die sie nicht als Teil ihres Männerbundes verstehen.

Nicht fit, nicht weiß, nicht männlich genug fürs Adonis? Mathias Broe Debüt „Sauna“ ist ein lustvoller Film über Männer, die Männer lieben – und der gleichzeitig mit einer diskriminierenden schwulen Dating-Kultur abrechnet. Broe navigiert dabei gekonnt die Beziehung seiner Hauptfiguren, die von Lust und Neugier geprägt ist. Aber auch von gesellschaftlichen Erwartungen, die Johan und William ständig unter Druck setzen. „Sauna“ ist feinfühlig, sexy und eine Feier der intimen Verbindungen, die entstehen, wenn Menschen sich frei machen vom Blick der anderen.

Trailer

Galerie

Director's Statement
Mathias Broe über seinen Film

Für „Sauna“ haben wir uns vorgenommen, eine Liebesgeschichte für die neue Generation zu kreieren. Als queere Person hatte ich oft damit zu kämpfen, Filme zu finden, die mein eigenes Leben, meine eigenen Erfahrungen mit Liebe authentisch abbilden. Dieses Projekt entspringt einem zutiefst persönlichen Bedürfnis – dem Wunsch, etwas zu schaffen, das sich für mich, wie für viele andere, die sich nach einer authentischen Darstellung sehnen, echt und glaubwürdig anfühlt.

Als Teil der queeren Community habe ich miterlebt, wie komplex die verschiedenen Gruppen innerhalb des LGBTQ+-Spektrums mit Liebe und Identität umgehen. Eines unserer wichtigsten Ziele war es, in „Sauna“ diese nuancierte Dynamik – die unsichtbaren Paradigmen, die unser Leben und unsere Beziehungen prägen – auf eine Art und Weise darzustellen, die nur jemand aus der Community wirklich erfassen kann.

Die Protagonisten des Films, Johan und William, kommen aus gegensätzlichen Welten. Johan ist in einer schwulen cis Kultur verwurzelt, die von schnellen Beziehungen und der Begierde nach Hypermaskulinität geprägt ist. William, ein trans Mann, lebt in einer ganz anderen Realität. Als sich ihre Wege kreuzen, gerät Johans Welt aus den Fugen. Er projiziert seine Sehnsucht, seine Verwirrung und seine Verletzlichkeit auf William, wodurch eine intensive Verbindung entsteht, die sowohl sehr intim ist als auch eine große Herausforderung darstellt. Ihre Geschichte erforscht eine Liebe, die unglaublich nah ist und doch unerreichbar bleibt – eine tragische Dynamik, die an berühmte Liebesgeschichten erinnert, aber auf eine Weise erzählt wird, die man, wenn überhaupt nur selten, im Kino sieht.

Im Kern geht es in „Sauna“ um mehr als nur um Liebe; der Film reflektiert die politischen und sozialen Fragen, die in der queeren Erfahrung mitschwingen. Ich hoffe, dass er das Publikum nicht nur auf einer emotionalen Ebene berührt, sondern auch ein größeres Bewusstsein und Verständnis für die unterschiedlichen Realitäten innerhalb unserer Gemeinschaft fördert.

Die Entstehung von „Sauna“ war eine zutiefst bewegende Reise. Die Unterstützung durch die queere Community Dänemarks war überwältigend und hat diesen Film zu einer echten Gemeinschaftsleistung gemacht. Er ist ein Beweis für die Kraft des Geschichtenerzählens, die Menschen zusammenbringt, und ich freue mich unglaublich, dieses Werk, das aus Liebe heraus entstanden ist, mit der Welt teilen zu können.

Biografien

MATHIAS BROE (Regie), 1992 geboren, ist ein dänischer Regisseur. Bereits im Alter von sechzehn wurde Mathias als aufkommendes Filmtalent in Dänemark gehandelt. Er studierte zuerst Filmwissenschaft und hat einen Bachelorabschluss in dem Fach. Später graduierte er außerdem von der dänischen Filmschule Super16. Sein Abschlussfilm „Amfi“ (2018) erhielt 2020 den Robert Award der dänischen Filmakademie für den besten Kurzdokumentarfilm und wurde beim EnergaCAMERIMAGE Film Festival gezeigt. Sein Spielfilmdebüt „Sauna“ feierte 2025 in Sundance Weltpremiere.

Filmographie als Regisseur (Auswahl)

  • 2013

    „Konfrontationen“ (KF)

  • 2014

    „Ung mands dans“ (KF)

  • 2018

    „Amfi“ (KF)

  • 2019

    „Die dänischen Jungs“, Co-Regie

  • 2022

    „Boys Feels“, Co-Regie

  • 2025

    „Sauna“

MAGNUS JUHL ANDERSEN (Johan) ist ein dänischer Schauspieler. 2020 machte er seinen Abschluss an der Danish School of Performing Arts in Aarhus. Erste Aufmerksamkeit erregte seine Rolle in Andreas Refns „Die verfluchten Jahre“ (2020). Seitdem hat er unter anderem in der Netflix-Serie „Chosen“ (2022) und der dänischen Dramaserie „Carmen Curlers“ (2022) mitgespielt.

NINA RASK (William) ist eine nichtbinäre dänische Schauspielerin, Drehbuchautorin und Komikerin. Als Schauspielerin hat sie unter anderem in den Fernsehserien „Sex“ (2020), „Carmen Curlers“ (2022) und „Dark Horse“ (2024) mitgewirkt. Im Kino war sie in Ole Bornedals „Nightwatch: Demons Are Forever“ (2023) und in „Sauna“ zu sehen. Weiterhin tritt Nina als queere Aktivistin in Dänemark und setzt sich für LGBTQ+-Rechte ein.

Credits

Crew

Regie

Mathias Broe

Buch

William Lippert, basierend auf der Romanvorlage von Mads Ananda Lodahl

Kamera

Nicolai Lok

Ton

Mia Terry

Musik

Emil Davidsen

Kostüm & Maske

Benedicte Morre

Produzent

Mads-August Grarup Hertz

Cast

Johan

Magnus Juhl Andersen

William

Nina Rask

Asif

Dilan Amin

Michael

Klaus Tange

Rolf

Peter Oliver Hansen

Eine Produktion von Nordisk Film Prouction
mit Unterstützung von New Danish Screen und DR

im Verleih von Salzgeber